Tobias Mayer - Bernhard Weißbecker

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Tobias Mayer

Monographien > Die dunkle Seele ...
Sie kennen Tobias Mayer noch nicht? Das muss Sie nicht sonderlich beunruhigen, denn immerhin findet man diesen Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts nicht einmal in allen gängigen Lexika. Trotzdem war er ein Mann, der in verschiedenen Disziplinen Wissenschaftgeschichte geschrieben hat. Sein Zeitgenosse Leonhard Euler hätte ihn gerne aus Göttingen abgeworben, um in Berlin mit ihm zusammenzuarbeiten. Carl Friedrich Gauß bezeichnete ihn später als Mayer immortalis - den unsterblichen Mayer.
Geboren wurde Tobias Mayer im Jahr 1723 in Marbach am Neckar, doch bereits wenig später siedelten seine Eltern nach Esslingen über. Schon als Kind zeigte er außerordentliche Talente, konnte bereits mit fünf Jahren lesen und schreiben und war ein geschickter Zeichner. In der Schule beeindruckte er seine Lehrer, indem er Texte weit über das vorgegebene Pensum hinaus auswendig lernte.
Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er im Waisenhaus auf, schaffte es aber auch dort, sich so viel Wissen anzueignen, dass er 1741, im Alter von 18 Jahren, ein Buch über Geometrie veröffentlichte. Mit 21 Jahren volljährig verließ er das Waisenhaus und siedelte nach Augsburg über, wo ein Bruder von ihm lebte. Bereits ein Jahr später veröffentlichte er seinen Mathematischen Atlas, der ihm hohes Ansehen einbrachte.
Durch die so erworbene Anerkennung gelang es ihm, eine Anstellung als Kartograph im Landkartenverlag der Homann-Erben in Nürnberg zu finden, wo er fünf Jahre blieb und in dieser Zeit über 30 neue Karten zeichnete. Die Tätigkeit als Kartograph brachte ihn dazu, die Sterne und insbesondere auch den Mond zu beobachten, denn dadurch sind exakte Positionsbestimmungen auf der Erde möglich, die die Grundlage jeder Landkarte sind. Der in dieser Zeit erworbene Ruhm brachte ihm einen Ruf an die Universität Göttingen ein, wo er nominell als Professor für Ökonomie und Mathematik angestellt wurde, sich de facto aber weiterhin vor allem der Astronomie verschrieb, insbesondere nachdem er 1754 Direktor der neu errichteten Sternwarte wurde.
Besondere Bedeutung gewann seine Methode zur Bestimmung des Längengrads auf See, mit der er sich um den Preis des britischen Board of Longitude bewarb. Durch den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges, in dem Göttingen wiederholt von französischen Truppen besetzt wurde, kam seine Arbeit zeitweise zum Erliegen.
Der Krieg brachte auch Krankheiten in die überbevölkerte Stadt, und so starb Mayer im Jahr 1762 an einer Infektion. Erst nach seinem Tod wurde seiner Witwe ein Teil des ausgeschriebenen Preises vom Board of Longitude zuerkannt.
Im Geburtshaus von Tobias Mayer befindet sich heute das Tobias-Mayer-Museum, das vom Tobias-Mayer-Verein betrieben wird. Die Abbildung rechts zeigt das Innere des Museums, im Mittelpunkt der von Tobias Mayer entworfene Mondglobus, der durch die Initiative des Vereins mit mehr als 250 Jahren Verspätung endlich realisiert wurde.

Hier folgen einige Bilder mit Bezug zu Tobias Mayer:
 
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